Nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten hat die nächste entscheidende Phase bei der Restaurierung des Wagner-Theaters in Riga begonnen: die Verstärkung der Gebäude-Fundamente.

Im Juli dieses Jahres berichtete die Richard-Wagner-Gesellschaft Riga (RRWS), dass bei der Entfernung des Putzes festgestellt wurde, dass der bauliche Zustand des Gebäudes schlechter war als ursprünglich angenommen. Eine Reihe von Lösungen wurde entwickelt und umgesetzt, um die dringendsten Probleme zu beheben und die Struktur vor der Fundamentverstärkung zu stabilisieren. Mitte Oktober begann das polnische Unternehmen KELLER mit den Arbeiten auf der Baustelle des Wagner-Theaters und installierte die ersten fundamentsichernden Pfähle in einer Tiefe von 16 Metern.

Die Fundamentverstärkung wird durch eine Methode der Tiefenbodenstabilisierung durchgeführt, bei der der Boden mit einer Zementsuspension vermischt wird. Dies ist die schonendste Methode zur Fundamentverstärkung, da sie Vibrationen vermeidet und das Risiko von Bodensetzungen minimiert. Der Prozess ist jedoch zeitaufwändig und komplex, bedingt durch die historische Architektur und den schlammigen Boden in der Nähe des Rīdzene-Flussbetts. Die Arbeiten sind in zwei Phasen geplant: Zunächst wird das Fundament im Gebäudeteil zur Wagnerstraße hin verstärkt, danach wird eine neue tragende Hülle für den Bereich des Opernsaals gegossen. Anschließend kann auch das Fundament des Opernsaal-Bereichs verstärkt werden.

Die Renovierung des Wagner-Theaters verspricht bedeutende Vorteile, indem sie nicht nur die Vielfalt und Zugänglichkeit kultureller Veranstaltungen für die Bevölkerung Lettlands erhöht, sondern auch das Ansehen von Riga und Lettland als kulturelles Zentrum stärkt. Richard Wagner, der hier von 1837 bis 1839 als Kapellmeister tätig war, verbindet das Theater mit seinem Namen. Das Projekt wird nicht nur das Gebäude und den Theatersaal wiederherstellen, sondern auch Meisterklassen und ein Richard-Wagner-Museum einrichten. Das Wagner-Theater wird Wagners Vision des „GesamtkunstWerks21“ verkörpern – ein Inkubator für alle Kunstformen, der als internationales Zentrum für junge Künstler den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird.

Der Hauptauftragnehmer für das Projekt ist „SBSC und 3A“, die Hauptplanung liegt bei „Sarma und Norde Arhitekti“, während die Bau- und Konstruktionsüberwachung von „Būves un Būvsistēmas“ durchgeführt wird. „Zaigas Gailes birojs“ ist als Subunternehmer für die Architektur- und Innenraumgestaltung engagiert. Internationale Experten sind ebenfalls beteiligt: Theater Advies aus den Niederlanden entwickelt Lösungen für die Theatertechnik, während Nagata Acoustics unter der Leitung von Yasuhisa Toyota die Beratung zur Akustik übernimmt. Toyotas Firma hat an der Gestaltung renommierter Veranstaltungsorte wie der Elbphilharmonie und der Philharmonie de Paris mitgewirkt.

Das Projekt „Reduzierung der Treibhausgasemissionen am Rigaer Wagner-Theater“, gelegen in der Riharda-Wagner-Straße 4, Riga, LV-1050, wird unterstützt durch das Emissionshandelsinstrument, das deutsche Außenministerium, die deutsche Botschaft in Riga, den Stadtrat von Riga, den Baustoff- und Zementhersteller SCHWENK sowie Richard-Wagner-Verbände in Deutschland und private Spenden.