In den Fenstern des Wagner-Hauses wird die Ausstellung „Maßstab: Maximalismus“ eröffnet
In den Fenstern des Wagner-Hauses in der Altstadt von Riga sind Werke des Künstlervereins „4K“ zu sehen, die Absolventen der Abteilung für Szenografie der Kunstakademie Lettlands sind. Es handeln sich um szenografische Modelle für Ballett, Schauspiel, Rockoper und postmoderne Oper.
Die jungen Künstler Madara Mela, Katrīna Ieva, Andris Kaļiņins und Ieva Stalšene bzw. das Kollektiv „4K“ haben für ihre Diplomarbeiten unterschiedliche Materialien gewählt, aber die Ergebnisse sind durch Musikalität, die groß angelegte Inszenierung der großen Saalbühne, die visuelle Entwicklung und den Ehrgeiz des Bühnenbildners selbst, der alleinige Schöpfer des Bildes der Aufführung zu sein und über Aufführungen im Allgemeinen während einer Virusepidemie nachzudenken, vereint.
Das Werk von Madara Mela bietet einen Einblick in die postmoderne Oper „Einstein on The Beach“ von Philip Glass und Robert Wilson, die die Regeln der klassischen Oper bricht. Die Oper erzählt von der technologischen Revolution, und ihr Hauptsymbol ist Albert Einstein, das im 19. Jahrhundert geborenes Genie, und die Verwirklichung der Erfindung einer Superwaffe, der Atombombe. Betreuer der Diplomarbeit – Reinis Suhanovs.
Katrīna Ieva hat die Rockoper „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice mutig interpretiert. Dieses Kunstwerk betrachtet die letzten Tage im Leben Jesu durch das Prisma der zeitgenössischen soziopolitischen und menschlichen Lieblosigkeit. Betreuerin der Diplomarbeit – Monika Pormale.
Andris Kaliņins hat das Bühnenbild für das romantische Ballett „Schwanensee“ (Лебединое озеро) von Peter Tschaikowsky entworfen. In der Bühnenfassung treffen akademische Schönheit und gemalte Perspektiven auf eine technische Gegenkraft in Form von Bühnenprojektoren. Betreuer der Diplomarbeit – Viktors Jansons.
Ieva Stalšene hat in ihrem Bühnenmodell das symbolistische Stück „Der blaue Vogel“ (L’Oiseau bleu) von Maurice Maeterlinck interpretiert. Die visuellen Elemente der Idee sind der Quantenphysik und der Technokultur entnommen, was zu einer Verflechtung von Maeterlincks Handlung mit der Geschichte einer nicht vollständig geschaffenen Welt führt, in der Mut, Hoffnung und Glück gefunden werden müssen. Betreuer der Diplomarbeit – Kristians Brekte.
Die diesjährigen Absolventen des Fachbereichs Szenografie der Kunstakademie Lettlands haben bereits während ihres Studiums ihr Interesse an gemeinschaftlicher Arbeit erkannt, ihre eigene Künstlervereinigung gegründet und ihr den Namen „4K“ gegeben.
In den vergangenen zwei Jahren hat „4K“ seine Arbeiten in mehreren Ausstellungen gezeigt, darunter in der Galerie im Kalnciema-Viertel, in der Ausstellung „Das Ende der Welt“, in der Ausstellung „45,5 m2“ in der Brauerei „Cēsu alus“ und in der viel beachteten Ausstellung „Special Needs“ im Eduards Smiļģs-Theatermuseum der Kulturakademie Lettlands, die den Rechten der Frauen im Theater gewidmet war.
Die Ausstellung wurde von den Absolventen der Kunstakademie Lettlands in Zusammenarbeit mit ihren Betreuern, und der Richard-Wagner-Gesellschaft Riga realisiert.